Wer sind wir

Edith Schellenberg

Ich, Edith Keller (heute Schellenberg), habe im Wonnemonat Mai das Licht der Welt erblickt. Ich wurde am 21. Mai 1954 in Pfäffikon geboren. Meine ersten Jahre verbrachte ich an der Russikerstrasse 87 in Pfäffikon. Schon früh übte ich das Dreiradfahren damit ich meinen Grossvater besuchen konnte, er wohnte gerade oberhalb des Pfäffikersees. Meine Eltern waren über das Ausreissmanöver nicht sonderlich begeistert, reiste ich doch ohne Erlaubnis. Auch interessierte mich die Schule nicht sonderlich, lieber spielte ich Verstecken, Fussball, Räuber und Poli usw. Zitat meines Vaters: Wenn deine Zeugnisnoten in Deutsch und Mathe so gut wären wie im Singen und Turnen, dann wäre das super.

Mit 12 Jahren zogen wir an die Rainstrasse 10 in Pfäffikon. Die Oberstufen-Schule zeigte mir, dass ich wohl Ziele erreichen kann, würde ich lernen. So gelang es mir, eine Lehrstelle als Chemielaborantin bei Huber-Suhner zu bekommen und diese auch gut abzuschliessen. Immer mehr liebte ich das Skifahren, so brachten uns meine Eltern nach Bäretswil und andere Eltern holten uns wieder nach Hause. Auch besuchte ich die Pfadi, da konnte ich im Wald herumtollen, Hänge mit dem Seil abseilen, Brücken mit Hilfe von Seilen und Hölzer bauen und Singen.

In der Lehre trat ich dem Damen-Turnverein bei, übte speziell im Geräteturnen, liebte überaus die Spiele und leitete die Mädchenriege. Im Turnverein gab es auch Skiturnfahrten . . . , der Piz Mundaun hat es mir angetan.

Willi Schellenberg

Ich, Willi Schellenberg, bin auf einem Bauernhof in Auslikon, im Zürcher-Oberland, mit drei Geschwistern, Irma, Richard und Myrtha, meinen Eltern Max und Berti sowie mit meinen Grosseltern Eugen und Hanna aufgewachsen. Als kleiner Junge war ich sehr scheu. So habe ich mich z.B. versteckt, als der Hobby-Coiffeure, Fritz Bosshard, zu uns kam und mir die Haare schneiden wollte :-). In diesen Jahren war bei mir auch Heimweh oft ein Thema. Aus Heimweh entwickelte sich jedoch später Fernweh. Schon in den ersten Schuljahren wollte ich mit meinen beiden Freunden, Ueli und Kaspar Grass, Velotouren unternehmen, was mir meine Eltern zuerst nicht erlaubten, hatten sie mir später bewilligt. Bei – oder vielleicht besser mit – meinem Vater, Max verbrachte ich viel Zeit. Sehr bald liess er mich auch mit Maschinen hantieren, insbesondere durfte ich schon als relativ kleiner Junge mit dem Traktor fahren, das Heu wenden oder Heu zu Maden formen etc. Hier entstand auch meine Liebe zu mechanischen Geräten, ich bastelte viel an meinem Fahrrad, später am Töfli und noch später an den VW-Käfer, welche wir bei einem Auto-Abbruch beschafften. Im Militär wollte ich natürlich Lastwagenfahrer werden, was mir auch gelang. Dort verstand ich mich bestens mit meinem Fahrlehrer, Tschannen „aha…“ meinte er, „abäschautä mit zweimau kupplä u Zwüschägas„. Dies war bei nicht synchronisierten Getrieben eine Notwendigkeit. Bald erlangte ich die Führerprüfung – abgenommen durch meinen Fahrlehrer, „auso, ihr heit bestande, aber das isch dä kei Rännlizänz, gaued“ – und durfte LKWs fahren. Vier Wochen als LKW-Fahrer bei einer anderen RS, seilwindelen in der Kiesgrube und fahren mit den alten 4×4-LKWs (FBW, Saurer und Berna) gehört zu den schönen Erinnerungen in meiner Rekrutenschule.
29. November 2020.

Vom Heimweh zum Fernweh

In unserem Dorf sowie in unserer Verwandtschaft gab es viele Jungs und Mädels, welche in die weite Welt hinauszogen. Auch Filme wie „von Kairo nach Kapstadt“ oder „Abenteuer Teguan“ (leider habe ich diese Filme nie mehr gefunden) trugen zum Wandel vom Heimweh zum Fernweh bei. Als meine Schwester Myrtha und ihr Ehemann Kaspar im Jahr 1974 nach Südafrika auswanderten und Edith – der englischen Sprache wegen – ebenfalls in ein englisch sprechendes Gebiet reisen wollte, war unsere Entscheidung gefallen und wir wanderten – oder besser reisten mit dem Schiff „Pendennis Castle“, von der Union-Castel Line von Southampton nach Kapstadt – ebenfalls nach Südafrika aus. Edith als Chemielaborantin und ich als Landvermesser. Beruf und Freizeit ermöglichten uns das Reisen im schönen Südafrika, Simbabwe (damals Südrhodesien), Tansania, Uganda und auch ein ganz klein wenig Malawi. Durch viele Kontakte und Gespräche mit anderen Immigranten reifte das Verlangen nach einer Reise mit einem Auto durch Afrika mehr und mehr. Die Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof in Auslikon, die berufliche Weiterbildung sowie die Gründung einer Familie rückten den Traum einer Afrikadurchquerung wieder in weite Ferne bzw. in den Hintergrund.

Geht DER Bubentraum in Erfüllung?

Edith kommt mit „ins Boot“

Der Traum, Afrika doch noch mit einem Fahrzeug durchqueren zu können, erlosch nie ganz. Insbesondere auch, weil wir den Kontakt zu unserem geliebten Afrika während all den Jahren nie verloren haben und immer wieder ins südliche Afrika (Südafrika, Namibia, Botswana und Simbabwe) reisen konnten.

Mit der Pensionierung in Sicht, wurden bei mir Pläne auch immer konkreter und ich begann mit der Planung einer, aus meiner Sicht möglichen, Route. Edith berichtete ich immer wieder davon, sie glaubte jedoch nicht so richtig, dass ich dies ernst meinen könnte.

Am Helferessen der Banausliker Guggenmusiker, am 4. September 2020, im Restaurant Rössli, in Pfäffikon ZH, sassen wir vis à vis Denise Oehninger und Nadine Gehri. Natürlich sprachen wir irgendwann auch über das Thema Afrika. Die beiden (Nadine und Denise) erwähnten ein junges Pärchen, welches Afrika mit einem Landcruiser durchquerte und diesen allenfalls verkaufen würde.

Am 14. September 2020 war es soweit, ich erhielt ein WhatsApp von Adilla:
Hallo Willi Schellenberg. Ich han d Nummere vo de Nadine übercho und sie hät gmeint ihr würed eu für Afrika und euses Reiseauto interessiere. Mir würed eu sehr gern chli öpis verzelle, eu euses Auto zeige und viellicht chömmer eu ja no es paar Tipps oder so gäh oder eu eifach no meh gluschtig mache uf es tolls Abentür 😊 liebi Grüäss Adilla & Stephan Böhmer.

Am 23. September sassen wir dann in der Stube von Adilla und Stephan und genossen die Geschichte der beiden oder vielleicht besser der drei Afrika-Reisenden. Die Reise begannen die beiden Frauen Adilla und ihre Mutter. Sie fuhren via Spanien nach Marokko und wollten Afrika auf der Westroute durchqueren. Leider mussten sie (Adilla, ihre Mutter und Stephan) feststellen, dass die Westroute nicht sehr einfach zu durchqueren war, verschifften den Ländi nach Walfishbay und fuhren von dort bis Kenia. Aus Zeitgründen musste der Ländi wieder auf dem Seeweg zurück nach Europa und Böhmers reisten per Flug in die Heimat.

Herzlichen Dank, liebe Adilla, lieber Stephan.
Edith meinte, wenn Adilla und ihre Mutter den Weg durch Afrika in Angriff nehmen und dies ohne grosse Vorbereitung, dann könnten wir beide dies vielleicht ebenfalls wagen
Dies war ein wunderbarer Moment für mich – das Eis war gebrochen und Planung der Afrika-Durchquerung wurde von nun an zu zweit (Edith und mir) weitergeführt.

Beschaffen eines geeigneten Fahrzeugs

Der Ländi von Adilla und Stephan hatte aus Sicht von Edith ein grosses Handicap, er war mit einem Dachzelt ausgerüstet anstelle eines aufklappbaren Daches. Edith suchte im Internet nach weiteren Fahrzeugen und fand das „Buschtaxi“ von Amir Mirshahi in Hamburg. Natürlich nahmen wir gleich Kontakt auf und waren auch bald per Du mit Amir, wie übrigens auch mit Adilla und Stephan, wir hatten ja gleiche Interessen. Wir waren Feuer und Flamme für das Fahrzeug und Marc Agthe meinte, „Ich chume mit Dir/Eu das Fahrzüg go hole uf Hamburg“. Leider kam uns Corona dazwischen und an eine Fahrt nach Hamburg war momentan nicht zu denken. Aber die Suche nach einem passenden Fahrzeug ging weiter. Es wurde bald klar, welche Anforderungen wir an ein für uns passendes Fahrzeug hatten:

  • 4 x 4 mit Differentialsperre hinten und vorne, Geländegang und Sandbleche
  • Klappdach
  • Möglichst keine Elektronik, er soll in Afrika repariert werden können
  • Klimaanlage
  • Schnorchel
  • Grosser Tank (allenfalls mit Zusatztank)
  • Verstärktes und höhergelegtes Fahrzeug
  • Gute Innenausrüstung

Wir fuhren überall hin, zu Rene Vontobel Neftenbach, Roland Mösch Eiken, Offroad Böhlen Thun, Werner Sigrist Kriens, Marcel Wenger Flurlingen, Pascal und Alexandra Burr Hemmental sowie René Mannhart Kollbrunn und lernten bei jedem Besuch dazu:

  • Vontobel meinte: „Es muss ein HZJ und darf kein Automat sein“
  • Böhlen entgegnete: „Wo bindet ihr das Seil der Seilwinde an, wenn die Krokodile im Sumpf lauern?“ und „ja, mit Freilaufnaben könnt ihr vielleicht 2 Tropfen Diesel sparen“.
  • „Ein Inreach / Garmin ist zwingend“ meinte Walter Sigrist von Kriens.
  • Pascal Burr zeigte uns viele nützliche Details an seinem Fahrzeug, welche er uns nochmals bei der Übernahme erklären wird.

Für uns wurde bald klar, der Toyota Land Cruiser, HZJ 78, Jahrgang 2001 von Pascal und Alexandra Burr zeigt für uns das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und erfüllt – soweit wir dies zurzeit beurteilen können – alle unsere Anforderungen. Der Entscheid ist gefallen.

Routenplanung

Über all die Jahre nahm ich Infos von Afrika (Zeitungen, Tagesschau, etc.) immer interessiert entgegen. Für mich ist klar, wir möchten keine unnötigen Risiken eingehen und fahren möglichst nicht durch kritische Gebiete. Aus diesen Gründen haben wir uns für die Ostroute entschieden.

Dokumentation

Mit der Planung stellte sich auch die Frage, wie sollen wir unsere Besprechungs- und Notizzettel ablegen, und noch viel schwieriger, diese wieder finden :-).
Wir haben ja vier Söhne und Florian war sofort bereit, für uns eine Interseite zu entwerfen, welche wir nach und nach mit Inhalt füllen werden.
Flo: ganz herzlichä Dank für Dini Unterstützig und Dini Geduld mit eus!!